Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Das Curti-Haus am Endingerplatz steht an der Nahtstelle zwischen Altstadt, See und Kapuzinerkloster. Über seine Geschichte, die mindestens ins 16. Jahrhundert zurückreicht, ist nur wenig bekannt. Heute hat es seinen Platz im mittelalterlichen Rapperswiler Stadtbild als freundliches «Schlössli» – wie es auch genannt wird – des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Seine Malerei- und Mosaikdekoration mit Sujets aus der Rapperswiler Stadtgeschichte ist ein herausragendes Beispiel der Gestaltungsfreude der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Diese setzt sich auch im Inneren fort, denn das eigentliche Prunkstück ist das Treppenhaus. Vor einem künstlichen Himmel entfaltet sich eine gemalte Gartenlaube, deren leichte, verspielte Architektur sich von Stockwerk zu Stockwerk schwingt, umrankt von Laubwerk und Blüten. Der in den Innenraum hinein genommene Garten klingt auch in der herrschaftlichen Ausstattung der Wohnung mit Stuckaturen und Ofen an. Die gleichfalls reich ausgemalte Veranda verbindet Salon und Garten, Illusion und Natur stehen für eine private Freiheit in einer geregelten Gesellschaft des Fin-de-siècle.