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Zeitzeugen einer blühenden Industrie

Textilkanton Appenzell Ausserrhoden

Bis zum 19. Jahrhundert entwickelt sich Appenzell Ausserrhoden zum textilen Industriekanton und wird zu einem der am dichtesten bevölkerten Gebiete Europas. Viel wird in Heimarbeit produziert. Während Zeiten des Booms reicht der Verdienst zum Leben. Bei schlechter Wirtschaftslage genügt der Lohn trotz zeitlichem Mehreinsatz kaum mehr für den einseitigen Menüplan von Kaffee, Brot und Kartoffeln.

Die wichtigste Erfindung für die Ostschweizer Textilindustrie ist die 1828/29 im Elsass erfundene und in St. Gallen weiterentwickelte Handstickmaschine. Die Maschine ersetzte die Arbeit von 40 Handstickerinnen. Das Sticken an der Maschine war hauptsächlich Männersache. Qualität und Arbeitstempo hingen von seinem Können und von der Fertigkeit des Hilfspersonals ab. Meist waren dies seine Frau und seine Kinder. Ihre höchste Blüte erlebte die Stickereiindustrie vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg. Die Wirtschaftskrise der 1929/30er-Jahre liess diese industrielle Monokultur zusammenbrechen.

Maschinelles Sticken in Heimarbeit ist heute nur noch im Nebenerwerb möglich. Die Protagonisten der Handweberei und Handmaschinenstickerei sind heute meist über 80 Jahre alt. Wenn immer möglich, geben sie ihr Können und Wissen gezielt weiter. Ihre Partner sind hauptsächlich Museen, aber auch Privatpersonen, die die Geschichte der Textilindustrie, die Bewahrung textiler Materialen und Maschinen sowie die Kenntnisse ihrer Herstellung zu retten versuchen.

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