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2008

Meilen

Alltag auf der Burg Friedberg

© Heinrich Boxler, Feldmeilen

 

Die Ruine Friedberg wurde in den Jahren 1976 bis 1979 archäologisch untersucht. Dabei machte man die zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingeebneten Gräben wieder sichtbar. Das erhaltene Mauerwerk ist typisch für einen Wehrbau des niederen Adels.

 


 

Spektakulär waren die Holz- und Lederfunde, die beim Ausräumen des 29 m tiefen Sods zum Vorschein kamen. Bruchstücke von Holzgefässen liessen sich zu Tellern, Bechern und kleinen Schalen ergänzen und leisteten einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der mittelalterlichen Alltagskultur. Holzgefässe zählen im Gegensatz zur Keramik zu den eher seltenen Funden, da sie sich im Boden nur unter ganz bestimmten Bedingungen erhalten haben. Bei den Mahlzeiten der ritterlichen Familie hingegen spielten sie eine wichtige Rolle.

 


 

Im Sod wurden – eine weitere Seltenheit – sogar die beiden kupfergetriebenen Schöpfkessel unbeschädigt gefunden. Schliesslich stiessen die Ausgräber auf ein hölzernes Blashorn, dessen Nachbildung drei Töne zu entlocken sind. Die Funde sind heute als Leihgabe der Kantonsarchäologie im Ortsmuseum Meilen ausgestellt.

 


 

Wie bei mancher Kleinadelsburg weiss man wenig über die Geschichte der Burg Friedberg. Die Funde lassen darauf schliessen, dass sie in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Sie wird 1306 erstmals schriftlich erwähnt. Ihre Blütezeit erlebte sie offenbar in der Zeit von 1300 bis 1350. Danach scheint sie verlassen worden zu sein.

 


 

Aus der Urkunde von 1306 geht hervor, dass zu diesem Zeitpunkt die Freiherren von Regensberg im Besitz der Burg waren. Ihre Nachfolger waren die Mülner von Zürich, die sich bald den Namen der Burg aneigneten und sich «Mülner von Friedberg» nannten. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts verkauften sie die Burg zusammen mit den Vogteien Intwil, Wetzwil und Breitwil an Jacob Bletscher in Zürich. Da die Anzeichen für eine gewaltsame Zerstörung der Burg fehlen, darf man annehmen, dass sie, wie viele andere, im Laufe der Zeit unwohnlich wurde und zerfiel.

 

 

13.9. | 14 Uhr

S6 und S7 ab Zürich, S7 ab Rapperswil

 

Führung durch Dr. Heinrich Boxler, Germanist und Historiker, ehemaliger Präsident des Schweizerischen Burgenvereins

 

 

Archäologie und Denkmalpflege Kanton Zürich

 

Stettbachstrasse 7

 

8600 Dübendorf

 

Tel. 043 343 45 00

 

Fax 043 343 45 01

 

arv.denkmalpflege[at]bd.zh[dot]ch

 


 

Kontaktperson: Thomas Müller, lic. phil.

 

 

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Ca. 2¼ Stunden (inkl. Marschzeit von 2 x ½ Stunde)

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