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2006

Zürich

Park und Villa Schönberg

© Grün Stadt Zürich

Jahrzehntelang fristete die Villa Schönberg mit ihrer schmucken Parkanlage ein stark vernachlässigtes Dasein. Bis 1970 in Privatbesitz, folgten turbulente Jahre des Beinahe-Abbruchs, der Unterschutzstellung und des langen Wartens auf die dringend nötige Sanierung. Das Warten hat sich gelohnt: im Jahre 2002 konnte die behutsam restaurierte, parkseitig angebaute Villa und ein Jahr später die instand gestellte Gartenanlage den Benutzerinnen und Benutzern sowie dem Publikum übergeben werden.

 

 

 

Die interessante Geschichte des Ortes beginnt schon mit dem Vorgängerbau, einem bescheidenen, 1850 errichteten Riegelhaus. Dieses Haus mit Umschwung kaufte 1856 der Nervenarzt Ludwig Binswanger, um eine psychiatrische Klinik zu errichten. Der Nachbar Otto Wesendonck sah sich genötigt, das Grundstück zu einem überhöhten Preis zu kaufen. Er liess das Riegelhaus für seinen Freund Richard Wagner herrichten, der es von April 1857 bis Juli 1858 bewohnte. In dieser fruchtbaren Schaffensphase entstanden unter anderem grosse Teile der Oper «Tristan und Isolde» und die Wesendonck-Lieder.

 

 

 

1872 verkauften die Wesendoncks ihren gesamten Besitz dem Winterthurer Baumwollfabrikanten Adolf Rieter-Rothpletz (1817–1882). Fritz Rieter (1849–1896), nach dem Tod seines Vaters ab 1882 Besitzer des Rietbergs, liess für seine verwitwete Schwiegermutter Henriette Elisabeth Bodmer-Pestalozzi das alte Wohnhaus zur Villa Schönberg um- und ausbauen. Frau Bodmer benannte die 1888 vollendete, prachtvolle Backsteinvilla nach ihren ersten beiden Lebensstationen Schönbühl, wo sie aufwuchs, und Freudenberg, wo sie mit ihrem Mann lebte.

 

Architekt war Adolf Friedrich Bluntschli (1842–1930), zu dessen umfangreichen Werk in Zürich unter anderen die Villa Bleuler (1886), die Villa Hohenbühl (1890) und die Kirche Enge (1894) gehören. Zeitgleich mit der Villa Schönberg realisierte er die Parkvilla Rieter für die Mutter von Fritz Rieter.

 

 

 

Die Parkanlage der Villa Schönberg besticht durch gekonnte Schlichtheit und aussergewöhnliche Details. Entstanden ist sie als Gemeinschaftswerk: Architekt Bluntschli, entwarf die Terrassenanlage mit dem eleganten Eckpavillon, der seeseitigen Grottenmauer und dem Sandsteinbrunnen. Leider ist nicht bekannt, wer für die weitere Gestaltung der Parkanlage, insbesondere die eindrückliche Bepflanzung im englischen Stil, verantwortlich ist. Der vom eigentlichen Park optisch abgetrennte Wirtschaftsteil mit dem Ökonomiegebäude und dem Gewächshaus ist erhalten geblieben und wird heute vom Quartier intensiv genutzt.

 

Die Terrassenstützmauer beherbergt ein gartenkünstlerisches Juwel: eine vierbogige Tuffsteingrotte ist in die Wand eingelassen und bezaubert die Parkbesuchenden durch ihre bizarren Innenwelten und das sanfte Geplätscher des Wassers.

 

 

 

Aus Anlass des Denkmaltages wird im Rondell des Schönbergparks am Samstag die Wanderausstellung «Der Stadtpark» gezeigt.

9.9.2006 | 10 und 11 Uhr

Tram Nr. 7, Haltestelle Museum Rietberg, 5 Min. Fussmarsch

Führungen J. Rohrer-Amberg, Gartendenkmalpflegerin Grün Stadt Zürich, und A. Lutz, Direktor Museum Rietberg

Grün Stadt Zürich, Fachstelle Gartendenkmalpflege

 

Beatenplatz 2

 

Postfach

 

8023 Zürich

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