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2006

Horgen

Park Villa Herner

© Kantonale Denkmalpflege

In den Grundzügen entstand der Park 1873 als Erweiterung eines bestehenden Gartens. Bauherr war der Horgener Seidenfabrikant Emil Streuli (1839-1915) und seine Frau Mina Streuli-Hüni (1841–1924). Die augenfälligste Veränderung geschieht 1899-1901. Eine künstliche Insel wird aufgeschüttet und darauf ein Boots- und Badepavillon erstellt. Dieser steht in der Verlängerung der Mittelachse der von Leonhard Zeugheer 1841–1843 errichteten Villa. Für sein Vorhaben, «etwas Dominantes an den See zu stellen», gewann der Bauherr Albert Müller, den wohl bedeutendsten Schüler Gottfried Sempers, Architekt und Direktor der Zürcher Kunstgewerbeschule und des Kunstgewerbemuseums. Die künstlerische Beratung hatte Johann Rudolf Rahn inne, Professor für Kunstgeschichte an Universität und Polytechnikum in Zürich. Vorbild für dieses Bijou am Gestade des Zürichsees soll der Gartenpavillon Amalienburg bei Schloss Nymphenburg bei München gewesen sein (errichtet um 1740). Die Pläne für den der Formensprache des Rokoko entliehenen Pavillon zeichnete Müllers Angestellter Franz Frisch, Vater des Schriftstellers Max Frisch. Aus gelbem Savonnière-Kalkstein gefügt, mit bestem Kupfer überdacht und reichhaltigst mit glanzpolierten Goldlichtern versehen, gab damals und gibt auch heute noch die Pavilloninsel den Dampfschiffpassagieren vor der imposanten Kulisse des Parks ein eindrückliches Monument ab. Die eigentliche Überraschung eröffnet sich aber dem Besucher, dem es vergönnt ist, das Kleinod zu betreten. Denn dem gut gefügten architektonischen Innenausbau wird ganz unzwinglianische, überschwängliche Lebensfreude in den Stukkaturen entgegengesetzt. Mit Witz, Satire und mit der Modellierkunst des Meisters, hat der Karlsruher Bildhauer Wilhelm Füglister dieses Werk geschaffen.

 

Dieses einzigartige Kunst-Bauwerk hat in seiner 100-jährigen Geschichte nur eine markante Veränderung erfahren, indem 1923 das im Zusammenhang mit dem Ausbau der Eisenbahn auf Doppelspur im Rücken der Villa anfallende Aushubmaterial für die Landaufschüttung zwischen Festland und Inselchen genutzt und damit die Badeinsel zur Halbinsel gemacht wurde.

9.9.2006 | 10 und 11 Uhr

S-Bahn S2 oder S8, 200m vom Bahnhof entfernt, keine öffentlichen Parkplätze

Führungen H.-G. Schulthess und G. Menghini, kant. Denkmalpflege

Kantonale Denkmalpflege

 

Walchestrasse 15

 

Postfach

 

8090 Zürich

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