Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Bereits Daniel Bruckner weiss um die Mitte des 18. Jahrhunderts von altem «Gemäuer» in der Flur Kästeli zu berichten. In den 1840er-Jahren beging der Basler Altertumswissenschaftler Wilhelm Vischer-Bilfinger das Gelände mehrmals und legte beträchtliche Teile des Herrenhauses eines römischen Gutshofes frei. Er berichtet von hypokaustierten Räumen, Mosaikböden und Säulen mit dorischem Kapitell. 1971 entdeckte man ein grosses Wasserbecken von 11,5 x 20 m, das wohl der Fischhälterung diente und dessen Boden komplett mit Buntsandstein-Platten ausgelegt war.
In den Jahren 2009 und 2016 wurde das Areal durch Grossgrabungen untersucht. Die dabei freigelegten Befunde und die zahlreichen Funde machen deutlich, dass die «villa rustica» im Kästeli zu den bedeutendsten Anlagen ihrer Art im Hinterland der Koloniestadt Augusta Raurica gehörte. Die Führung lässt ihre einstige Pracht wiederauferstehen und zeigt die letzten noch sichtbaren Spuren.