Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Die Schlossanlage Zwingen – ursprünglich eine Wasserburg mit Zugbrücken – stammt in ihrem Kern aus dem 13. Jahrhundert und ist eine Gründung der Freiherren von Ramstein, die das Land des Bischofs von Basel als Lehen empfangen hatten. Neben dem Turm und der abgerundeten Wehrmauer gehört auch der Raum mit der Kopfplastik am Schlussstein des Spitzbogentors zum Gründungsbau.

Nachdem die Anlage lange Zeit den Herren von Ramstein als Wohnsitz gedient hatte und während drei Jahrhunderten im Besitz des Fürstbischofs von Basel gewesen war, folgten mehrmalige Besitzerwechsel. 1993 ging die historische Stätte schliesslich an die Gemeinde Zwingen über.

Die einzigartige Schlossanlage wurde während ihrer langen Geschichte nie durch kriegerische Interventionen zerstört, jedoch den wechselnden Funktionen entsprechend mehrfach erweitert und umgebaut. Das Schloss weist noch heute Ausstattungsteile aus den verschiedenen Epochen auf.

In den letzten beiden Jahren wurde die Schlossanlage in mehreren Etappen durch die Gemeinde saniert und umgebaut. Dies ermöglichte eine bauarchäologische Untersuchung der Schlossanlage und führte zu aufschlussreichen neuen Erkenntnissen zur Baugeschichte.

Bei diesen Sanierungsmassnahmen wurde darauf geachtet, möglichst viel Substanz und die historischen Oberflächen wie Parkettböden, Bauteile in Naturstein, Putze und Stuckaturen wieder freizulegen, zu erhalten und sanft zu sanieren.

Da auch in Zukunft im Schloss gewohnt und gearbeitet werden soll – dies entspricht der historischen Nutzung, ist von den Anforderungen an die Bausubstanz unproblematisch und wird von der Denkmalpflege begrüsst – musste die Infrastruktur heutigen Komfortansprüchen angepasst werden.

Moderne Bauelemente in einer heutigen Architektursprache und die zeitgemässe Gebäudetechnik wurden auf spannende Weise mit dem Altbau in Einklang gebracht. Gemäss dem Motto «möglichst viel historische Substanz belassen und nur das Nötigste hinzufügen», wird die Geschichte des Schlosses Zwingen weiter geschrieben…