Solaranlagen, Baudenkmäler und Ortsbildschutz
Es liegt im öffentlichen Interesse, den Verbrauch fossiler Energie und damit auch die CO2-Belastung mit Hilfe von Solaranlagen zu reduzieren. Dabei werden aber auch die Bemühungen zum Schutz der Landschaften, Ortsbilder und Einzelbauten tangiert. Weil es hier zu Zielkonflikten kommen kann, bedarf es intelligenter Lösungsstrategien.
Der Schweizerische Heimatschutz SHS ruft deshalb in einem Positionspapier dazu auf, den vorhandenen Spielraum bei der Installation von Solaranlagen zu nutzen, ohne den Denkmalschutz zu vernachlässigen und ohne die Eigentümer historischer Liegenschaften zu benachteiligen. Mit mehr Dialog und weniger Dogmatismus sollen die teils verhärteten Fronten aufgeweicht werden.
Wichtig ist die grundsätzliche Unterscheidung zwischen ortsgebundenen und ortsungebundenen Anlagen. Die Erstellung von ortsgebundenen Kollektoranlagen für die Produktion von Wärme soll nur in Ausnahmefällen eingeschränkt oder verboten werden. Grossanlagen zur Produktion von Strom sollen dagegen prioritär in Industrie- und Gewerbezonen erstellt werden.
Ob und wie an einem Baudenkmal Solaranlagen realisiert werden können, muss für jedes Objekt neu geklärt werden. Sie sind jedoch nur eine von mehreren Massnahmen zur energetischen Verbesserung eines Baudenkmals. Die optimale Lösung besteht in einem Paket von verschiedenen, fein auf einander abgestimmten Eingriffen.
Eigentümer von historischen Liegenschaften dürfen durch die höheren Energiepreise und den Ausschluss von Unterstützungsbeiträgen für erneuerbare Energie nicht doppelt bestraft werden. Unterstützung bei der Suche nach energieeffizienten Lösungen und Beiträge an Anfangsinvestitionen sollen ihnen den Erhalt und die Pflege ihres Gebäudes erleichtern.
Bild: Schweizer Heimatschutz SHS