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Bademode

Baden und Schwimmen gehörten schon in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts zum Freizeitvergnügen und auch zur körperlichen Ertüchtigung. So entwickelte sich eine eigenständige Bademode. Zunächst zogen sich die Damen eher an als aus, wenn sie den Gang ins Wasser wagten. Man trug ein unter den Knien zusammengefasstes, weites Beinkleid aus meist dunkelblau gefärbter, kräftiger Baumwolle oder aus Flanell. Darüber ein dekolletiertes Miederleibchen, zum Teil mit angeschnittenen, kurzen Ärmeln oder kleinen Puffärmeln versehen. Die Farben der Stoffe waren nur bedingt wasser- und sonnenbeständig, zudem trocknete das Gewebe sehr langsam. Die Badehose des Mannes war im 19. Jahrhundert kein Modethema. Beim Militär gab es «Badeuniformen», ansonsten badete der Mann mit einem Unterbeinkleid und einem Leibchen aus Baumwollstoff.

 

Nach dem Ende des ersten Weltkriegs 1918 veränderte sich die Damenmode in Schnitt und Material. Die 1920er-Jahre waren das Jahrzehnt, in dem sich der Sport zu etablieren begann. Eine wesentliche Neuerung bestimmte das Erscheinungsbild der eleganten Schwimmerin: Das Badekleid war in zwei Teilen geschnitten und in der Taille geteilt. Das gewährleistete bessere Bewegungsfreiheit – die Gewebe waren ja noch aus unelastischem Material. Elastische Stoffe oder synthetische Fasern kamen im Lauf der 40er-Jahre auf den Markt. 1946 erfand der Maschinenbauingenieur Louis Réard den Bikini, eine zweiteilige Badekleidung mit knapp geschnittenem Höschen und einem Oberteil, das wie ein Büstenhalter gearbeitet war. Der Designer Rudi Gernreich, ein Amerikaner österreichischer Herkunft, machte 1965 international Furore, als er den einteiligen Badeanzug, den «topless Bikini», oder «Monokini» auf den Markt brachte. Die Oben ohne-Mode setzte sich allerdings in den kommenden Jahren weder in der Alltags- noch in der Bademode durch.

 

 

Bild: Archiv Birgit Littmann

 

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