2010
Davos
Die Kirche St. Johann wurde um 1280 errichtet und erscheint 1335 mit den Patrozinien von Maria, Johannes Baptist und Nikolaus als Hauptkirche der Landschaft Davos in schriftlichen Quellen. 1481 entstand der markante Turm, der bis heute das Ortsbild von Davos-Platz beherrscht. Um 1500 wurde der spätgotische Polygonalchor ans romanische Schiff angefügt.
Das heutige Kirchenschiff schliesslich entstand 1909–1910, als die Churer Architekten Schäfer und Risch für die stark wachsende Davoser Gemeinde ein neues voluminöses, dreischiffiges Langhaus entwarfen. In der neuen Kirchenausstattung verdienen besonders die Fenster im Chor Beachtung, die 1928 von Augusto Giacometti (1877–1947) gestaltet wurden.
Für seine Arbeit wählte Giacometti das Thema des Paradieses – nicht als biblischen Anfangszustand vor dem Sündenfall, sondern als Endzustand, als himmlisches Jenseits und Ort des Lebens nach dem Tod. Kunsthistorisch kommt einem der vier Chorfenster eine besondere Bedeutung zu, handelt es sich dabei doch wohl um das erste abstrakte Glasgemälde der Schweiz.
Nach der kürzlich erfolgten fachgerechten Restaurierung erstrahlen die Giacometti-Fenster wieder im Sonnenlicht.
Samstag 11.9.
15 Uhr (Dauer ca. 1 Std.)
Sonntag 12.9.
11 und 14 Uhr (Dauer ca. 1 Std.)
Was: Führungen durch Marcus Casutt, Denkmalpfleger, Amt für Kultur, Denkmalpflege Graubünden
Organisation:
Amt für Kultur, Denkmalpflege Graubünden
Loëstrasse 14
7000 Chur
Telefon: 081 257 27 92
Fax: 081 257 21 69
Kontaktperson: Marlene Fasciati