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2007

Zürich

Zürich , Schulhaus Hirschengraben

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Eigentlich offenbaren sich die vielfältigen Geschichten in der Aula des Schulhauses Hirschengraben erst, wenn man auf dem Rücken liegt. In Holz geschnitzt finden sich Adler, Drache, Löwe, Fledermaus und Sommervogel und anderes Getier neben Blumengirlanden, Früchten und so manch exotisches Menschenpaar. Sie scheinen einem entgegen zu fliegen aus der sich hoch aufwölbenden Holzdecke.

 

 

 

Das Meisterwerk der Zimmermanns-, Schreiner- und Holzbildhauerkunst im frühen Jugendstil wäre beinahe nicht erstellt worden: Das Bauprogramm sah keine Aula für die Mädchenschule am Hirschengraben, vor und zudem lag sie «unpraktisch» im 3. Stock. Vorsichtshalber hatte aber der Architekt Alexander Koch einen nicht weniger imposanten Dachstuhl über die gesamte Gebäudelänge gespannt, um die grosse Aula für einen späteren Einbau möglich zu machen. Zwei Türen wurden vorsorglich gesetzt, um pragmatisch statt der grossräumigen Aula auch zwei Klassenzimmer einrichten zu können. 1895 – zwei Jahre nach der Eröffnung der Schule – war dann auch die Aula als Musiksaal fertig erstellt.

 

 

 

Für 52 Franken den Quadratmeter hatte die Stadt Zürich 1890 fast 6000 m2 Reb- und Gartenland vom benachbarten Stockargut oberhalb des Hirschengrabens erworben, um ein Mädchenschulhaus zu errichten. Der im Wettbewerb zweitplatzierte, mittlerweile in London lebende Zürcher Architekt Alexander Koch kam im November 1890 zum Auftrag. Die Jury konnte sich schon nicht mit dem englischen «Cottage-Styl» des Semperschülers Kochs im Zürcher Umfeld anfreunden. Koch musste die Gebäudeanordnung des erstplatzierten Münchner Architekten Lotterschmid übernehmen. Entgegen der zeittypischen Ausrichtung hatte sich Koch nicht auf einen bestimmten Baustil spezialisiert, sondern auf Bauaufgaben: auf Wohn- und Schulhausbauten. Am Schulhaus Hirschengraben wollte er eine «zweckmässige, lichte Fassadengestaltung» erreichen. Konsequent griff er deshalb zu einer mit Backsteinen verkleideten Stahlkonstruktion. Modernste Haustechnik wie eine Warmwasserheizung, aber auch Lüftung, Wasserspülklosetts und ein Schulbad mit Badewannen tritt angesichts einer überaus reichen, erzählerischen Innenausstattung, welche die unterschiedlichsten Architekturstile aufgreift, in den Hintergrund. Kochs Schulhaus Hirschengraben beeindruckte die Zeitgenossen, aber ihm haftete das Etikett des «englischen Stils» an.

 

 

 

Die reiche erzählerische Ausstattung zieht auch heute noch in Bann, allen voran die Holzarbeiten der Aula und nicht minder des Dachstuhls.  Kontaktadresse Internet:

 

 

8.9.2007 | 11 und 13 Uhr

Tram Nr. 3 bis Haltestelle «Neumarkt»

 

Führungen Theresia Gürtler Berger, Praktische Denkmalpflege Stadt Zürich

 

Stadtarchäologie Zürich

 

Lindenhofstrasse 19

 

8021 Zürich

 

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