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2007

Fischingen

Kirche und Kloster, Prunkstücke aus dem Barock

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Die Ausstattung der 1685–87 errichteten Kirche und des im mittleren 18. Jahrhundert grundlegend erneuerten Klosters zeichnet sich durch eine ungewöhnlich reiche Ausstattung aus. Dazu gehören wertvolle Schnitz- und Intarsienarbeiten an besonders wertvollen Mobiliarteilen. Die Tischlerwerkstätten von Chrysotimus Fröhli (1652–1724) und von Jakob Bodmer (verstorben 1739) führten einerseits Entwürfe von Baumeistern aus und entwickelten andererseits auch eigene Produktionen zunächst vorwiegend an Schnitzwerken und bald danach an Einlegearbeiten. Bereits im späten 17. Jahrhundert wurden hier künstlerisch hervorragende Teile des Kirchen- und Klosterinventars geschaffen. Die Produkte der Klosterschreinerei von Fischingen genossen schnell einen hervorragenden Ruf, so dass verschiedenste weltliche und geistliche Auftraggeber hier Möbel bestellten. So gelangten Fischinger Erzeugnisse etwa nach St. Gallen, Winterthur und Einsiedeln.

 


 

Zur ursprünglichen Ausstattung der Kirche des späten 17. Jahrhundert gehören u.a. die von Ch. Fröhli und seinen Mitarbeitern geschnitzte Eingangstür, die Kanzel und das Chorgestühl. An der reich geschmückten Kanzel hält ein eigentümlich freiplastisch gestalteter Arm das Kanzelkreuz. Das 44-stallige Chorgestühl wurde 1762 vom unteren in den neu geschaffenen oberen Chor transferiert und den architektonischen Vorgaben angepasst. In den Muschelnischen der Rückenlehnen befinden sich 32 einstmals silbergefasste Holzstattuetten, z.T. Altbestand von 1687, vorwiegend aber Schnitzereien aus der Zeit um 1761/62. Besonders reizvoll sind die wild gelockten Karyatiden auf den Kniepultfronten; geschnitzte Löwen kauern auf den Aussenwangen. Nach erfolgreicher Tätigkeit in Fischingen wurde Ch. Fröhli nach Ittingen gerufen, um zur Ausstattung der Kartause beizutragen.

 


 

In der  1704–08 angebauten Iddakapelle sind die reichhaltigen Intarsienarbeiten der Presbyterien von Jakob Bodmer und Marx Fröhli (1681–1724), einem Sohn von Chrysotimus Fröhli, ausgeführt worden. Diese überaus kunstvollen Werke mit sparsamen Perlmutteinlagen setzten wohl einen Massstab für weitere Erzeugnisse der Intarsienschreinerei in Fischingen. In der Folge entstanden zahlreiche Bauteile, wie Türe und Gewände, und auch Möbel für die ganze Klosteranlage. Herausragende Beispiele dieser Produktion befinden sich in der Prälatur des 1753–1761 errichteten Neuklosters.

 


 

Literatur:

 

A. Knoepfli, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau II. Der Bezirk Münchwilen, Basel 1955, 65–226.

 

Th. Loertscher, Zürcher und Nordostschweizer Möbel. Vom Barock bis zum Klasssizismus. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich, Zürich 2005, 42–43.

 

D. Warger, R. Sennhauser und R. Bamert, Räume von Farbe und Licht. Die Restaurierung der barocken Prälatur im Kloster Fischingen. Denkmalpflege im Thurgau 1, Frauenfeld 2000, 9–78.

 

 

9.9.2007 | 12 bis 17 Uhr

Individuelle Besichtigung und Führungen 13, 14.30 und 16 Uhr

 

Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau

 

Ringstr. 16

 

8510 Frauenfeld  

 

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