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2007

Warth-Weiningen, Ittingen

Hölzerne Ausstattung der Kartause

© Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau

 

Auf Schritt und Tritt begegnen die Besucher der Kartause Ittingen sakralem und profanem Mobiliar aus Holz, das sukzessive die Ausstattung der Anlage auf vielfältige Art bereicherte. Diese Ausstattungsteile erfuhren oft im Lauf der Jahrhunderte verschiedenste Veränderungen, die nicht immer auf Anhieb erkennbar sind.

 


 

Im Barock schnitzte der Kunsthandwerker Chrysotimus Fröhli aus Bichelsee TG mit seinen Söhnen in verschiedenen Klöstern des Thurgaus überaus kunstvolle Chorgestühle und andere Teile des hölzernen Mobiliars. Ein besonders reiches und interessantes Beispiel der Arbeiten dieser Werkstatt steht in der Kirche der Kartause Ittingen, wo das unter Prior Christophorus Schmid (1685–1708) in Auftrag gegebene Gestühl wohl 1701 vollendet war. Der Aufbau des Bildprogramms (Schnitzereien und Ölgemälde) ist vergleichbar mit dem kurz zuvor entstandenen Chorgestühl der Kartause Buxheim in Deutschland. Bei jedem der 22 Sitze befindet sich in einer Nische der Rückenlehne eine kleine vollplastische Skulptur eines Heiligen aus Lindenholz. Anlässlich der Restaurierungsarbeiten von 1978-1982 war hinter dem Chorgestühl der Hausschwamm entdeckt worden, der jedoch glücklicherweise das Schnitzwerk nicht angegriffen hatte. Dieses wurde gereinigt, gegen Wurm behandelt und mit einer Terpentinöl-Bienenwachslösung geschützt.

 


 

Die Signatur von Chrysotimus Fröhli findet sich auf dem Zelebrantenstuhl im Chor der Kirche. Der Sessel gelangte auf unbekanntem Weg in die Kartause von Valsainte FR und wurde 1977 vom damaligen Prior der Stiftung Kartause Ittingen übergeben. Er wurde mehrfach verändert; insbesondere fehlen ihm heute die Armlehnen in Löwenform und ein Teil der Rückenlehne. Im Kapitelsaal der Kartause befindet sich ein weiteres einfacheres Gestühl der Fröhli-Werkstatt.  

 

Im Lauf des 18. Jh. wurde das hölzerne Mobiliar der Kartause um weitere wichtige Teile ergänzt. Dazu gehört etwa das 1766 entstandene sechssitzige Gestühl des Bruderchors, das vom Laienbruder Joseph Grimbach geschnitzt und vom Schreiner Bruder Hugo Hostman gezimmert wurde. 

 


 

Werkstatt: Restauratoren erläutern die Schnitztechniken und die Problematik der Holzrestaurierung und -konservierung anhand von Ausstattungsteilen, die in einem Depot der Kartause gelagert und derzeit inventarisiert werden.

 

Informationsstand der Pro Holz Thurgau.

 


 

Literatur:

 

M. Früh, Die Chorgestühle der Kartause Ittingen, Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 38, 1981, 1–16.

 

J. Ganz, Kartause Ittingen – von einst zu jetzt. Denkmalpflege im Thurgau 3, Frauenfeld 2002, 15–159.

 

A. Knoepfli, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau I. Der Bezirk Frauenfeld, Basel 1950, 223–301.

 

 

9.9.2007 | 11 bis 17 Uhr

PW: Autobahnausfahrt «Frauenfeld West», Richtung Norden Warth/Kartause Ittingen, ÖV: ab Bahnhof Frauenfeld Postauto in Richtung Kartause Ittingen

 

11 Uhr: Eröffnung in Anwesenheit von Herrn Regierungsrat H.P. Ruprecht

 

12, 13.30 und 16 Uhr: Führungen

 

Informationsstand der Pro Holz Thurgau und Werkstatt der Holzrestauratoren

 

Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau

 

Ringstr. 16

 

8510 Frauenfeld

 

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