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2007

Wil

Die Kantonsschule Wil

© Heinrich Helfenstein

 

Die Kantonschule liegt in einem heterogenen Wohn- und Gewerbequartier am Stadtrand von Wil. In diesem Umfeld sollte ein angemessener Ort für eine Kantonsschule entstehen. Die kompakte Grundrissfigur mit Innenhof erlaubte es, das Gebäude am Rande des Grundstückes zu konzentrieren, um einen grosszügigen Aussenraum zu erhalten.

 


 

Die Ringform des Gebäudes wurde in folgende vier Trakte gegliedert: den zweigeschossigen Sporttrakt, den zweigeschossigen Naturwissenschaftstrakt, den Klassenzimmertrakt und den zur Strasse hin viergeschossigen Aulatrakt. Die Betonkerne, welche die Funktionen der Brandabschnittsbildung, die Nassräume, Treppen und Installationsschächte aufnehmen, bilden gleichzeitig die Auflager für die Pfetten des Holzbaus und die Aussteifung der Holzbautrakte. Zwischen diesen Türmen ist der eigentliche Holzbau eingefügt, wobei neben der Konstruktion auch die Gebäudetechnik zur Architekturform wird.

 


 

Das räumliche Gefüge steht in direkter Abhängigkeit zur gewählten Holzbauweise. Die Lasten werden über die Stützen auf möglichst direktem Wege zur Erde gebracht. Der Baustoff Holz ermöglicht das Überspannen von grossen Feldern in leichten Konstruktionen, jedoch sollten diese nicht zusätzlich belastet werden.

 


 

Die Raumordnung der Kantonsschule, bei der sich die grossen Räume auf den kleinteiligen Räumen auflagern, erinnert dabei an die Profanbauten des Barock, die einem ähnlichen Prinzip folgen. Im Erdgeschoss wird die Bedeutung der darüberliegenden Räume durch die Stützen der Eingangshalle wahrgenommen, welche die Gegenkraft zu den obenliegenden Lasten repräsentieren.

 


 

Der Entscheid für den Baustoff Holz bewirkte nicht nur Einschränkungen durch seine materialspezifischen Eigenschaften, sondern ermöglichte auch Freiheiten. Es galt, diese Freiheiten innerhalb der radikalen Vorgabe des Baustoffes zu nutzen, um ein architektonisch stimmungsvolles Bauwerk zu erschaffen. Da der Holzbau im Gegensatz zum Beton eine gefügte Konstruktionsform ist, wird das Fügen oder der Prozess des Fügens für den Betrachter in hohem Masse nachvollziehbar. In der Fügung der einzelnen Elemente zu einem Gebilde liegt ein Prinzip der Schönheit einer Holzkonstruktion verborgen. Die gestalterische Chance jedoch, welche die gewählte Holzbauweise gewährt, verpflichtete dazu, sie nicht über ein gebührendes Mass durch andere Elemente wie Haustechnik, Schallschutz oder Ähnliches zu verunstalten. Diese mit grosser Sorgfalt integrierten Inhalte wurden zu einem sinnfälligen Teil dieses Bauwerks.

 


 

Durch diese unübliche experimentelle Bauweise ist ein unverwechselbarer Ort entstanden, der sich als ein geeignetes Gefäss für die zeitgemässe Ausbildung junger Menschen erweist.

 

 

9.9.2007 | 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr

Autobahn A1 Zürich–St. Gallen, Ausfahrt Wil

 

Führungen Staufer & Hasler Architekten, Lauener Baer Architekten

 

BSA Ortsgruppe Ostschweiz

 

c/o Lauener Baer Architekten

 

Balierestrasse 29

 

8500 Frauenfeld

 

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