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Marktgassen, Friedhöfe und Plätze: Freiräume in der mittelalterlichen Stadt

In der Vorstellung vieler Menschen ist der zentrale Marktplatz ein unerlässliches Element der mittelalterlichen Stadt. Erstaunlich viele Städte besassen aber ursprünglich keine Plätze? kaum eine der rund 150 zwischen 1150 und 1350 neu entstandenen Städte auf dem Gebiet der heutigen Schweiz. Üblicherweise übernahm die breite, von Tor zu Tor führende Hauptgasse Platzfunktion wahr. Dort fand der Markt statt, dort tagte das Gericht, dort erhob sich der Pranger und dort versammelte sich die bewaffnete männliche Bürgerschaft beim Sturmläuten der Glocken.

Wie die archäologischen Befunde zeigen, entstanden viele Stadtplätze erst sekundär. Ihre Funktion lag auf einer anderen Ebene: Sie waren Orte der herrschaftlichen Repräsentation und Kommunikation. Sie dienten als Bühne der Zurschaustellung von Herrschaft in der Öffentlichkeit. Es waren adlige oder geistliche Stadtherren oder aber auch die Kommunen, die städtischen Räte, die derartige urbanistischen Massnahmen veranlassten und auch finanzierten.

Es gab unterschiedliche Möglichkeiten, Plätze zu schaffen. Vielerorts wurden bestehende Freiflächen umgestaltet. Dafür stattete man sie repräsentativ mit Brunnen und Statuen aus, der Boden wurde gepflästert und sie waren von wichtigen kommunalen Bauten, wie Rathaus, Waage oder städtischer Uhr gesäumt. Die Freiflächen konnten entstanden sein durch die Beseitigung von Stadtgräben, durch Pogrome und die Zerstörung von jüdischen Vierteln, oder aber aus Brandschutzgründen. In vielen Fällen ist es nur unter Einbezug von bildlichen, schriftlichen und archäologischen Quellen möglich, solche Veränderungen zu erkennen, zu datieren und zu verstehen.

Bild: Wikimedia commons

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