Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Das Pyrophon ist ein orgelartiges Tasteninstrument, bei dem die Lusftsäulen in 13 gläsernen Pfeifen durch Flammen zum Schwingen angeregt werden. Das Instrument verfügt über 5 computergesteuerte Kompositionen.

Per Zufall stiess der britische Naturforscher Bryan Higgens 1777 bei der Vorführung eines populären Experiments auf das Phänomen der singenden Flammen. 1873 konstruierte Frédéric E. Kastner dann das erste Pyrophon.
1875 schwärmte Henry Dunant, Gründer des Roten Kreuzes, von diesem Instrument: «von dem Klang des Pyrophons kann wahrhaft gesagt werden, dass er dem Klang der menschlichen Stimme und dem der Aeolsharfe ähnelt: zur gleichen Zeit lieblich, kraftvoll, geschmackvoll und brillant; wie ein menschliches, leidenschaftliches Flüstern, wie ein Echo der inwendigen Schwingungen der Seele, etwas geheimnisvoll und undefinierbar, und im Übrigen besitzt er melancholischen Charakter, was für alle natürlichen Harmonien charakteristisch zu sein scheint.»
Das Instrument auf dem Bild wurde 1986 im Auftrag der industriellen Betriebe Zürich durch den Ingenieur-Künstler Yvan «Lozzi» Pestaozzi erbaut.
Der Musiker René Krebs konzertiert mit diesem Instrument seit dieser Zeit in ganz Europa.

Technisches:
Durch das Drücken einer Taste dreht sich ein Luftzylinder unterhalb der rotgelben Pilotflamme, die sich durch die einströmende Luft blau färbt. Durch die erhöhte Hitze entsteht in der Glasröhre Sog, dann Luftwirbel und Vibration. Diese Vibrationen bewirken den Ton.

Auskunft: rene-krebs[at]bluewin[dot]ch