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2013

Muri

1889 – «Feuer und Flamme» im Kloster Muri

© Kantonale Denkmalpflege Aargau

«Mittelbau der Pflegeanstalt brennt in hellen Flammen. Ursache noch unbekannt.» Ein Telegramm mit diesem Text traf am Mittwoch, den 21. August 1889, um 16.30 Uhr bei der Finanzdirektion Aarau ein. Mit Wassereimern und den schwachen Löschapparaten war nichts mehr auszurichten. Wegen ungünstiger Windverhältnisse breitete sich das Feuer mit rasender Geschwindigkeit aus. Dazu trugen auch die 5‘000 Reiswellen, die auf dem Estrich lagerten, bei. Ausserdem endeten zwei hölzerne Speiseaufzüge im Estrich. Durch diesen Kanal wurde das Feuer sehr schnell in den Mittelbau der Anstalt hinuntergeleitet. Der ganze Ostflügel brannte aus. Vom Mittelbau dehnte sich das Feuer auf die Abtskapelle aus, welche die Verbindung zur Klosterkirche darstellte. Die Feuerwehrleute von Muri – damals noch eine Bauerngemeinde – waren mit Feldarbeiten beschäftigt. So dauerte es eine Weile, bis die Dorffeuerwehr in Aktion treten konnte. Nach und nach trafen die Feuerwehren der umliegenden Gemeinden ein. Die Leitern waren zu kurz. Folglich stiegen die Rohrführer auf die Estriche, öffneten die Dächer von innen, liessen Stricke herunter und zogen damit die Schläuche hinauf. Telegraphisch forderte man Hilfe von Lenzburg, Zug und Luzern an. Ein Extrazug von Aarau mit Löschmaterial wurde organisiert. Die Abtskapelle fiel in sich zusammen, das Flammenmeer wälzte sich in Richtung Chor der Klosterkirche. Die dort postierte Zuger Feuerwehr konnte den Brand an dieser Stelle glücklicherweise stoppen.
Die Löscharbeiten dauerten zirka 8 Stunden, mindestens 500 m3 Wasser waren nötig, um die Glut zu ersticken. Der Ostflügel von Architekt Valentin Lehmann (Pläne von 1791), die Abtskapelle des späten 17. Jahrhunderts mit reicher Stuckdekoration sowie die Sakristei, deren Gewölbe nach dem Brand barst, waren endgültig verloren.

Sonntag 8.9.
14 Uhr (Dauer ca. 1 Std.)

ÖV: Ab Bahnhof Muri ca. 10 Min. Fussweg

Was: Referat und anschliessende Führung durch Josef Brühlmann, Restaurator

 

Organisation: Departement Bildung Kultur und Sport, Kantonale Denkmalpflege Aargau

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Schweizerischer Kunstführer GSK Nr. 692

 www.murikultur.ch.

 

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