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2007

Ferden

Lötschental, Ferden, «Rotigo-Stadel»

© Lötschentaler Museum, Thomas Antonietti

 

Wichtiges Bindeglied in Walliser Hausforschung gefunden

 

Bisher waren für die mittelalterliche Bauentwicklung des Wallis nur einzelne sehr alte und wiederum etwas jüngere Bautypen bekannt. Wie zwischen den ältesten Holzbauten um 1200 und den Heidenhäusern um 1400 gebaut wurde, blieb unklar. Eine Forschungskampagne der Walliser Bauernhausforschung und des Schweizerischen Nationalfonds konnte diese Lücke schliessen.

 

 

 

Vom Rundholz zum Kantholzblock

 

Das bisher älteste bekannte Holzgebäude im Wallis steht in Simplon-Dorf. Es handelt sich um ein Stallgebäude, aus rohen mächtigen Lärchenstämmen gefügt. Dieser älteste Rundholzblockbau datiert ins Jahr 1199/1200 n. Chr.

 

Das Bindeglied zwischen diesem Rundholzblockbau und dem Typus des Heidenhauses (fassbar seit 1381 in Mühlebach) fehlte bis anhin. Nun gelang es, das fehlende Bindeglied zwischen den beiden Konstruktionstypen zu finden und zu datieren. 

 

 

 

Ein Team von Walliser Forschern untersuchte im Lötschental über vierzig verschiedene Gebäude. Dabei entdeckten sie Objekte, die aus Halblingen erbaut worden waren (in der Mitte längs halbierte Baumstämme). Der Dendrochronologe Martin Schmidhalter (Brig) untersuchte diese im Wallis seltene Konstruktionsweise und stellte fest, dass die Bauten exakt in jener Zeit erstellt wurden, die im Wissen der Hausforschung bisher ein weisser Fleck war. Bei den Gebäuden handelt es sich um einen Getreidestadel und eine Stallscheune in Ferden. Die Bauten datieren aus den Jahren 1302 resp. 1303/04.

 

 

 

Die ältesten Wohnhäuser

 

Bereits früheren Hausforschern waren im Wallis kleine Wohnhäuser aufgefallen. Diese trugen aber keine Jahreszahlen oder Inschriften und ihr Alter blieb unbekannt. Der Bautypus wurde bisher pauschal als spätmittelalterlich bezeichnet.

 

 

 

Mit Hilfe der Dendrochronologie konnte nun die Altersfrage geklärt werden. Im Wallis stammen die ältesten dieser Wohnhäuser aus den 1380er-Jahren. Die letzten Häuser dieser Art (Heidenhaus mit Firstständer) wurden um 1530 erstellt. In diese Reihe gehören auch vier Lötschentaler Bauten. Der Nachfolgetypus stellt das Vorschutzhaus dar: Die Giebelwand wird durchgehend als Blockbau hochgezogen; eine Bauweise, die bis im 20. Jahrhundert üblich war.

 

 

9.9.2007 | 10, 14 und 16 Uhr

Ab Goppenstein per Bus bis Ferden

 

Führungen Martin Schmidhalter, Dendrochronologe

 

Dendrolabor Wallis

 

Sennereigasse 1

 

3900 Brig

 

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