Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Die «Sagi» Samstagern besitzt neben einem einmaligen Bestand an Sägereimaschinen aus verschiedenen Jahrhunderten auch die einzige im Kanton Zürich noch erhaltene Knochenstampfe.

Die 1986 gegründete Genossenschaft «Pro Sagi Samstagern» setzte sich die Erhaltung der 1983 stillgelegten Sägerei sowie deren Restaurierung zum Ziel. Dieser wichtige Zeuge gewerblich-industrieller Entwicklung konnte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen und dem Eigentümer der neuen Wohnüberbauung «Sagi» in letzter Minute vor dem Abbruch gerettet werden. Nach fast dreieinhalb Jahren Frondienstarbeit (über 7000 Stunden) wurden 1991 die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen.

Die Sägerei dient heute ausschliesslich Schau- und Demonstrationszwecken. Das Kernstück der Anlage bilden einerseits das rekonstruierte Wasserrad mit 7 Meter Durchmesser und 57 Schaufeln (Wasserzufluss aus dem Sagi-Weiher über einen Kanal), anderseits zwei durch das Wasserrad angetriebene Maschinen, die Einfach-Gattersäge und die Knochenstampfe. In der Sägerei wurden im Verlaufe ihres Bestehens verschiedene Kraft- bzw. Antriebsmaschinen benutzt; so nach dem Wasserrad eine Francis-Turbine – diese erlaubte in Kombination mit einem Generator und einem Elektromotor den Einsatz eines Sägegatters mit mehreren Sägeblättern. Ein Elektromotor bringt auch heute, mit Ausnahme der Einfach-Gattersäge und der Knochenstampfe, den Maschinenpark zum Laufen. Zu diesem gehören die 1920 entstandene Mehrfach-Gattersäge, die aus dem Jahre 1905 stammende Wagenfräse zur Begradigung von Brettern und eine so genannte Spundmaschine, d.h. eine Hobel- und Kehlmaschine aus dem Jahr 1910. Der Sagi-Wagen, auf dem Holzstämme zur Gattersäge geführt werden, ist ebenfalls wieder in Betrieb.

Das Äussere des Gebäudes wurde instand gestellt, das Innere renoviert und teilweise umgebaut. Zum Museum gehören die «Sagi-Stube» im Erdgeschoss sowie ein Archiv- und ein Ausstellungsraum im Obergeschoss. Im Obergeschoss befindet sich zudem eine Wohnung.