Menu

2007

Oberägeri

Historische Blockbauten in Oberägeri

 

Ländliche Wohnbauten im Ägerital: ein einmaliges Erbe

 

Im Ägerital hat sich ein einmalig reicher Bestand an ländlichen Wohnbauten des 15. bis 17. Jahrhunderts erhalten. Bauuntersuchungen wie auch systematische Inventarisierungen der letzten Jahre zeigten auf, wie vielfältig und wertvoll diese Siedlungslandschaft ist. Leider ist dieses einzigartige identitätsstiftende Erbe zusehends gefährdet.

 

 

 

Das Ägerital gehört zum voralpinen Gebiet, dessen Kulturlandschaft von Streusiedlungen geprägt ist. Die Bauernhöfe stehen einzeln oder sind zu kleinen Weilern zusammengefasst, während bei den Pfarrkirchen ursprünglich nur wenige Gewerbe- und Wirtshäuser zu finden waren. Die Wohn- und Wirtschaftsbauten der Höfe sind funktionell getrennt. Die Wohnhäuser wurden mit Nadelholz in Blockbautechnik errichtet und stehen auf gemauerten Kellersockeln. Die zwei Wohngeschosse beherbergten die Stube, vier bis sieben Kammern und eine zum Dach hin offene Küche mit Quergang. Der Bautyp steht in der Tradition jener Blockbauten des 12. bis 14. Jahrhunderts, die in den vergangenen Jahren im Kanton Schwyz entdeckt und erforscht worden sind.

 

 

 

Im Gebiet der Gemeinden Ober- und Unterägeri haben sich viele dieser Bauten erhalten. Sie wurden vor zwanzig Jahren erstmals von der Bauernhausforschung und wenig später von der Kunstdenkmäler-Inventarisation systematisch erfasst. Dank dieser Inventare lässt sich der Umfang des Bestandes erahnen. Seit rund 15 Jahren sind die Häuser auch ein Thema für Archäologie und Bauforschung. Mit ihrer Erforschung lässt sich auch ihre Bedeutung genauer abschätzen. Gemäss dendrochronologischen Datierungen handelt es sich tatsächlich um Häuser des 15. bis 17. Jahrhunderts. Ihre Ausstattung und Raumeinteilung weisen eine erstaunliche Vielfalt auf. So können Häuser um 1500 mit bemalten Fassaden oder Stuben nachgewiesen werden, andere wurden in der Stube mit reichen Schreinerarbeiten des 17. Jahrhunderts ausgekleidet. Genutzt wurden diese Häuser nicht nur von Bauern. Besonders reich ausgestattete Bauten dienten als Wirtshäuser oder auch als Wohnhäuser politisch führender Familien.

 

 

 

Dieser einmalige Bestand stellt entwicklungsgeschichtlich ein Bindeglied zwischen den im Schwyzer Talkessel erhaltenen mittelalterlichen Blockbauten und den von der Bauernhausforschung mancherorts erfassten Bauernhäuser des 19. Jahrhunderts dar. Jetzt, da sich die Bedeutung des Bestandes abschätzen lässt, zeigt sich auch, wie gefährdet diese Häuser sind. Die veränderten Wohnbedürfnisse der ländlichen Bevölkerung und der Bauboom im wirtschaftlich prosperierenden Kanton bedrängen die zum Teil 500 Jahre alten Blockbauten. 

 

 

8.9.2007 | 13, 14.30 und 16 Uhr

Ab Zug per Bus Nr. 1 bis Oberägeri Endstation

 

Führungen durch Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug

 

Amt für Denkmalpflege und Archäologie

 

Hofstrasse 15

 

6300 Zug

 

###WEB###
  • Actuel
  • Journées du patrimoine
  • Newsletter
  • Bulletin
  • L’Action politique
  • Formation continue
  • Agenda
  • Publications
  • Organisations
  • Documents de base
  • À propos de nous
  • Médias
  • Contact
  • Deutsch
  • Français
  • Italiano
  • S'identifier