2007
Schaffhausen
Im Schaffhauser Rathaus haben Schreinermeister der Renaissance ein wertvolles Vermächtnis hinterlassen. Eindrücklicher Blickfang im Obergeschoss ist das prächtige Holzportal von 1624, das den Eingang zum Ratssaal auszeichnet, in dem seit 1412 Ratssitzungen stattfinden. Die verzierte Vertäfelung des Saales und die hölzerne Kassettendecke der Laube gehören ebenfalls zu den Höhepunkten der Schaffhauser Schreinerkunst.
Die grosse Rathauslaube wurde von Anfang an für politische, festliche und kulturelle Anlässe genutzt. Die vielfältige Nutzung konnte im Rathaus über die Jahrhunderte aufrechterhalten werden. Dies führte auch zu baulichen Anpassungen. Auf dem Weg zum modernen Staat im 19. Jahrhundert musste beispielsweise im Ratssaal Platz für eine Zuschauertribüne gemacht werden, wobei man wohl auch sinnbildlich die Erinnerung an das Ancien Régime tilgte: Die gewölbte Holzdecke der Renaissance wurde herausgebrochen und durch eine modische Gipsdecke ersetzt. Am Ende des 19. Jahrhunderts besann man sich aber wieder auf die prägende Renaissanceausstattung. Es war Kantonsbaumeister Johann Christoph Bahnmaier (1834–1918), der die Saalausstattung im Stile der Spätrenaissance wieder herstellte.
Aktuell stehen neue Nutzungsanforderungen an, und mit der bevorstehenden Renovierung wird auch eine ausgeklügelte Technik im Rathaus Einzug halten.
8.9.2007 | 10.30 Uhr
Führung Flurina Pescatore, Denkmalpflegerin
Denkmalpflege
Beckenstube 11
8200 Schaffhausen