Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Am Sonnenhang des Wintersberg steht der prächtige Toggenburger Hof aus dem 18. Jahrhundert, der ursprünglich etwas weiter Hang aufwärts stand. Zeichen der Verschiebung können einerseits im Dachwerk gefunden werden, andererseits sind wohl ebenfalls zur Zeit des Wiederaufbaus die Fassadentäfer angebracht worden, da das darunterliegende Konstruktionsholz schon stark von der Sonne gebräunt ist. Vermutlich war das 1781/82 erstmals erstellte Haus kleiner und ist erst 1858 bei der Hausverschiebung erweitert worden.

Mit grossem Engagement wurden bei der letzten Renovation Täfer, Bohlen, Balken, Türen und weitere alte Bauteile aus Um- und Abbruchobjekten der Umgebung zusammengetragen. Die sechsteiligen Sprossenfenster mit eingebauten Schiebeöffnungen wurden aus altem Holz, Glas, handgeschmiedeten Fensterbeschlägen und Nägeln für das ganze Haus nachgebaut. In der Stube konnte ein aus dem Dorfbrand von Kappel geretteter Ofen wieder aufgestellt werden. Eine Kachel ist besonders erwähnenswert, zeigt sie doch neben einer Orgel auch die Initialen W. L. für Wendelin Looser, Orgelmacher vom Blomberg bei Ebnat-Kappel. Glücklichen Umständen ist es zu verdanken, dass Seth Abderhalden die einzige noch bekannte zweiregistrige Hausorgel von Wendelin Looser nach Ebnat-Kappel zurückführen konnte. Mit ihrer frisch restaurierten barocken Malerei befindet sie sich heute in der Firstkammer des Hauses.