2005
Schwanden
Markant präsentiert sich im Industrieareal Mühle in Schwanden der hölzerne Hängeturm (Glarnerisch: «Hänggiturä») von 1828, das charakteristische Kennzeichen der Textildruckindustrie. In ihm wurden früher Stoffe getrocknet. Dieser Hänggiturm und die ebenfalls von 1828 stammende alte Staberei – hier wurden früher die Stoffe mit dem Meterstab gemessen – sind zweckmässig ausgebaut und durch einen modernen Zwischentrakt erschlossen worden. Am Tag des Denkmals besteht die Gelegenheit, diese Gebäude und deren sinnvolle Umnutzung zu besichtigen. Die ehemalige Lufthänggi bietet jetzt einen imposanten Veranstaltungsraum, in dem Konzerte, Vorträge und Festessen organisiert werden.
In der ehemaligen Staberei erfassen Mitarbeiter des Glarner Wirtschaftsarchivs die Briefbestände der einst weltweit bedeutenden Glarner Textilindustrie, was in einer separaten Ausstellung über das Postwesen im 19. Jahrhundert mit seltenen Marken und Stempeln illustriert wird. Daneben werden im Museum reizvolle Muster exotischer Batikdrucke und Druckmodel sowie das Reisetagebuch des Fabrikanten Conrad Blumer nach Indien und Indonesien von 1840 gezeigt.
Das Mühleareal präsentiert sich dem Baufachmann als ein gutes Beispiel für die sinnvolle Umnutzung einer alten Industrieanlage und bietet sowohl dem historisch Interessierten wie auch dem Freund von schönen Textilmustern ein eindrückliches Erlebnis.
10.9.2005
Führung 1 um 10.30 Uhr «Sinnvolle Umnutzung alter Bauten» durch das Architekturbüro Hauser + Marti, Glarus
Führung 2 um 15 Uhr «Batikdruck im Glarnerland» durch
Dr. Heinz Kindlimann, Schwanden
Glarner Wirtschaftsarchiv
Industrie Mühle
8762 Schwanden
Denkmalpflege des Kantons Glarus
Kirchstr. 2
8750 Glarus
10–12 Uhr und 14–17 Uhr