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Das ISOS bleibt das ISOS

Änderungen beim Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS: Das Bundesamt für Kultur übernimmt das Management und hat den Auftrag neu vergeben. Die neuen Auftragnehmer sind weitgehend die alten. Auf ihr Know-how wollte man nicht verzichten. Sibylle Heusser, die bisherige Beauftragte für das ISOS, wird den Bund beraten.

 

«Man hat mir damals gesagt, es dauere etwa zwei bis drei Jahre », sagt Sibylle Heusser, Architektin ETH und abtretende Leiterin des ISOS, des Inventars der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz. Sie wirkte 1973 als Gastdozentin an der ETH, als das Thema aktuell wurde. Mit einem dringlichen Bundesbeschluss zur Raumplanung (1972) versuchte man erstmals, die baulichen Auswirkungen der Hochkonjunktur in den Griff zu bekommen. Und dabei erinnerten sich die Verantwortlichen beim Bund daran, dass das Natur- und Heimatschutzgesetz NHG von 1966 in seinem Artikel 5 vorschreibt, Inventare der Objekte (Landschaften und Bauten) von nationaler Bedeutung zu erstellen.

 

Wer war fähig, die Ortsbilder der Schweiz zu analysieren und zu beurteilen? Sibylle Heusser, die junge Spezialistin für Städtebau, wurde von verschiedenen Seiten empfohlen und sie nahm den Auftrag an. Sie stellte sofort fest, dass sie damit Neuland betrat. Für die Beurteilung von Ensembles und Ortsbildern gab es weder eine Methode noch Kriterien. Bei deren Erarbeitung war sie massgeblich beteiligt. Der Rest ist Geschichte und lässt sich in einer langen Reihe von Publikationen nachlesen. Sibylle Heusser formulierte vier Grundregeln und 19 Kernsätze, von denen Nummer 15 als Beispiel zitiert sei: «Das Ortsganze ist mehr als die Summe seiner Teile: Nicht nur der Eigenwert der Ortsteile bestimmt die Qualität der Orte, sondern auch, auf welche Weise die Quartiere und Grünanlagen miteinander verbunden sind.» Der Kernsatz geht letztlich auf Aristoteles zurück; aber für die Entwicklung ihrer Methode griff Heusser auch auf Erkenntnisse der Gestaltpsychologie und ihre Anwendungen in der Ästhetik zurück. Für die Denkmalpflege, die sich auf die einzelnen schützenswerten Objekte konzentrierte, war dieser auch durch die Raumplanung beeinflusste Ansatz neu und ungewohnt.

 

Image: ISOS

 

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