Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Im 17. Jahrhundert entstanden in Graubünden erste anspruchsvollere Gartenanlagen im Zeichen des Barock. Sie stehen im Zusammenhang mit dem Bau so genannter Bürgerhäuser durch die Bündner Aristokraten. Die Gestaltung dieser Gärten orientierte sich an ausländischen Modellen, die den Bauherren durch ihre militärischen und diplomatischen Dienste an europäischen Fürstenhöfen bekannt geworden sind.

Hauptmann Carl von Salis und seine Frau Hortensia Gugelberg von Moos liessen um 1645 an der Kirchgasse, gegenüber dem heutigen Rätischen Museum, den Bürgersitz Oberer Spaniöl errichten. Für die zweiflügelige Anlage, welche auf einem ehemaligen Weinberg errichtet wurde, ist kein Architekt überliefert. Repräsentativ ist nebst der Innenausstattung und dem Arkadengang des Wohnhauses der terrassierte Garten auf der südlichen Hausseite. Die Besonderheit dieses Gartens beruht auf der prominenten Lage mitten in der Churer Altstadt. Mächtige Mauern umgeben ihn und verhindern den Einblick. 

In ihrer Geschichte wurde die Anlage nur einmal wesentlich überformt: Die Veränderung erfolgte vor 1823 mit der Umnutzung des Rebbergs in einen Ziergarten. Die gegen Süden ausgerichtete Gartenanlage befindet sich in einer schwierigen topografischen Lage, verteilt auf sieben Terrassen. Die Struktur ist seit der Gestaltung dieser Zeit dank kontinuierlicher Pflege – trotz stetiger vegetativer Entwicklung – sehr gut erhalten.