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2011

Chur

Die Hasenstube im Antistitium

© Denkmalpflege Graubünden

In der Kirchgasse 8/10 wurden anlässlich der Restaurierung von 1977 Wandmalereien aus der Zeit um 1600 entdeckt, die drei Wände eines gegen den Mühlbach gelegenen Saals im Obergeschoss bedecken. Von den verschiedenen Einzelbildern – darunter das Porträt eines Knaben, der auf einem Steckenpferd reitet – hebt sich eine Darstellung ab, welche als typisch für die Formensprache und das Gedankengut profaner Renaissancemalerei nördlich der Alpen gelten kann: Die «verkehrte Welt».

Das Werk ist in Grisaille ausgeführt, das heisst in Schwarz- und Grautönen, lediglich einzelne Hautoberflächen zeigen eine rotbraune Färbung. Das Thema der «verkehrten Welt» findet man bereits in der Kunst der Antike und des Mittelalters. Es verbreitet sich seit dem 16. Jahrhundert besonders in grafischen Einzelbildern und Bildfolgen. In einer das wirkliche Leben verfremdenden Gegenwelt werden Vorstellungen über die Ordnungen der Natur und der Gesellschaft in ihr Gegenteil gewendet, um dadurch zu einem hintergründig sinnvollen Paradoxon zu werden. Die Komik der Darstellungen beruht auf dem Prinzip der Umkehrung von Kräfteverhältnissen. Der Hase erscheint prädestiniert dafür, die Rolle des starken Schwachen einzunehmen, einerseits wegen seiner Wehrlosigkeit und sprichwörtlichen Angst, andererseits aber auch als Symbol der tabuisierten animalischen Lüsternheit.

* Samstag 3.9.
14.15 Uhr (Dauer ca. 1.30 Std.)

* Sonntag 4.9.

13.30 Uhr (Dauer ca. 1.30 Std.)

Was: Führungen durch Marc A. Nay, Kunsthistoriker

Organisation:

Denkmalpflege Graubünden
Loëstrasse 14
7000 Chur
Telefon: 081 257 27 92
Fax: 081 257 21 69

 

Kontaktperson: Marlene Fasciati

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