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2011

Chur

Das ehemalige Gaswerk

© Denkmalpflege Graubünden

Als eine der ersten Schweizer Städte hatte Chur 1859 die Einführung der Gasbeleuchtung beschlossen und zu diesem Zweck den Bau einer Gasfabrik veranlasst. Wie in anderen Städten, wo sich die zentrale Gasversorgung durch eine Gasgewinnungsanstalt zu einem so frühen Zeitpunkt durchzusetzen vermochte, kam die Anlage dicht am Rande des alten Stadtkerns zu stehen.

Dies vermutlich aus praktischen Gründen, um die Verluste beim Gastransport möglichst gering zu halten. Die Situierung der Churer Gasfabrik an städtebaulich profilierter Stelle nahe dem traditionellen Stadteingang am Untertor machte aber auch ihre Bedeutung als Zeichen der Fortschrittlichkeit jenes Gemeinwesens sinnfällig, das sich durch den Anschluss an das wachsende europäische Eisenbahnnetz im Jahr zuvor in einem neuen, modernen Zeitalter angekommen sah. Als ein Symbol des Aufbruchs stand die Gasfabrik anfänglich dem trutzigen Schmiedeturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung gegenüber, der nur wenig später weichen musste, um Neuerem Platz zu machen.

Die 1859 entstandenen Churer Gaswerkbauten zeigen sich als typische Vertreter der frühen, anonymen Industriearchitektur, die sich, dem Zeitstil entsprechend, an Motiven der klassischen Architektur orientiert, dabei aber immer angemessen bescheiden bleibt. Heute ist die Gasanstalt in Chur schweizweit das einzige Gaswerk der ersten Generation, bei dem sich der ursprüngliche Gebäudebestand in weitgehend originalem Zustand erhalten hat. Ist ihr industriearchäologischer Wert aufgrund des Fehlens der technischen Apparate zwar geschmälert, kommt ihr doch eine hohe architekturgeschichtliche Bedeutung zu als ältester Zeuge von Industriearchitektur in Chur und wohl letztes noch erhaltenes Baudenkmal aus der Frühzeit des Schweizer Gaswerkbaus.

* Sonntag 4.9.
10.30 Uhr (Dauer ca. 2 Std.)

Was: Führung durch Ludmila Seifert-Uherkovich, Kunsthistorikerin, und Johannes Florin, Denkmalpflege

Organisation:

Denkmalpflege Graubünden
Loëstrasse 14
7000 Chur
Telefon: 081 257 27 92
Fax: 081 257 21 69

 

Kontaktperson: Marlene Fasciati

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