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2011

Thun

Stadtkirche – Dachstock

© Kurt Müller, Oberhofen

 

Die Stadtkirche mit ihrem mittelalterlichen Turm und dem barocken Schiff überragt die Altstadt und prägt das Bild Thuns. Sie setzt mit ihrem grossen Dach einen markanten Akzent. Nicht weniger eindrücklich ist der gewaltige Dachstuhl von innen. Mit seiner Grundfläche von rund 16 x 35 m und einer Höhe von fast 10 m ist er ein bemerkenswertes Beispiel der Holzbaukunst des 18. Jahrhunderts.

 

 

 

1734 wurde eine Kommission für die Renovation der Kirche eingesetzt. Da eine Erneuerung des Dachs unumgänglich war, wurde sofort mit der Beschaffung des nötigen Bauholzes begonnen, noch bevor ein Projekt vorlag. 1737 beschloss der Thuner Rat den Neubau der Kirche. Er folgte damit dem Antrag der Baukommission, die darlegte, dass die alten Mauern für einen neuen Dachstuhl nicht mehr tragfähig genug seien und ein Neubau nicht viel teurer zu stehen komme, als eine Renovation. Einzig der aus dem 14. Jahrhundert stammende Turm wurde beibehalten.

 

 

 

Die Pläne für den Neubau der Stadtkirche lieferte Werkmeister Johann Paulus Nader, der auch ein Modell für den neuen Dachstuhl vorlegte. Nader stammte aus Eiderstatt in Niederungarn und war 1723 als Glaubensflüchtling nach Bern gekommen. Als Architekt und Baumeister arbeitete er im Kanton Bern, später dann vor allem im Kanton Freiburg, wo er 1762 in den Staatsdienst eintrat.

 

 

 

Die Zimmermannsarbeiten des Dachstuhls führte der Thuner Werkmeister Conrad Storp aus. Seine Familie stammte aus Ricklinghausen in Deutschland. Vater Heinrich Storp hatte 1660 das Thuner Burgerrecht erworben. Conrad Storp wurde 1687 geboren, wuchs in Thun auf und machte eine Lehre als Zimmermann. 1720 wurde er in das Amt des städtischen Werkmeisters gewählt.

 

 

 

Die Thuner Werkmeister waren ausnahmslos Zimmermeister. Als Stadtwerkmeister waren sie für den Bau und den Unterhalt der Bauten der Stadt zuständig. Dazu kamen die Aufsicht und der Betrieb des städtischen Werkhofs. Conrad Storp übte das Amt während fünfzig Jahren aus, bis zu seinem Tod im Mai 1770.

 

 

 

Während seiner langen Amtszeit führte er unzählige Bauarbeiten aus. Neben dem Dachstuhl der Stadtkirche sind besonders zwei weitere, noch bestehende Bauwerke zu erwähnen: eine Scheune beim Burgerheim an der Bernstrasse und das Kornhaus an der Schwäbisgasse. 1720 erhielt Storp den Auftrag, eine neue Pferdescheune beim damaligen Siechenhaus zu erstellen. Diese Scheune wurde im letzten Jahr von der Burgergemeinde zum Café Restaurant Schüür und Dienstleistungszentrum des Burgerheims umgebaut. Der zum Burgersaal ausgebaute Dachstock ist ein bemerkenswertes Zeugnis von Storps Handwerkskunst. Den Neubau des Kornhauses für das Spitalamt führte er 1761–62 zusammen mit Werkmeister Stähli aus.

 

 

8.9.2007 | 10 und 11 Uhr
9.9.2007 | 14 Uhr

Ab Bahnhof Thun ca. 1/4 h zu Fuss

 

Führungen Peter Küffer, Burgerarchivar

 

Kulturabteilung Stadt Thun

 

Rathaus Thun

 

Postfach 145

 

3602 Thun

 

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