Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Das ehemalige Bischofsschloss in Leuk ist, ausgehend von einem urspr. freistehenden Donjon aus der Zeit um 1200, im 13. Jahrhundert durch einen Wohntrakt samt Umfassungsmauer und in der Folge durch weitere Um- und Anbauten zum heutigen imposanten Baukomplex angewachsen.

Seit den letzten grossen Restaurierungsarbeiten von 1937/38 hat sich der bauliche Zustand von neuem verschlechtert und zwingt zum Handeln.

Ausgangspunkt für die nun in Ausführung begriffene Revitalisierung der Anlage war das Bauprojekt Mario Bottas von Juni 2001, das neben der Neubelebung des Schlosses die in der Zwischenzeit zurückgestellte unterirdische, als Saal zu nutzende Verbindung zwischen Schloss und Rathaus vorsah.

Die Stiftung Schloss Leuk hat sich mit ihrer Verpflichtung, das Schloss zu restaurieren und im und um das Schloss kulturelle Aktivitäten durchzuführen, gezielt an Mario Botta als international bekannten Architekten gewandt, der ein starkes Zeichen setzen und damit die Finanzierung der aufwendigen Revitalisierung des Altbaus sichern sollte.

Wenn die Rechnung der Mittelbeschaffung für das Schloss zu einem wesentlichen Teil aufgegangen ist, birgt das Projekt unter dem Blickwinkel der Denkmalverträglichkeit einiges Konfliktpotential. Während Botta das Schloss als Kulisse zur Inszenierung seiner Architektur sieht, will die Denkmalpflege den Bau möglichst in seiner Eigenart erhalten bzw. seine im Innern durch verschiedene unglückliche Eingriffe zum Teil verschütteten Denkmalwerte wieder zur Geltung bringen.