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2005

Arbon

Rathaus

© Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau

Der in Arbon «Rathaus» genannte Gebäudekomplex besteht aus drei Bauten, die an die Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert angelehnt sind.

 

 

 

Der markanteste Teil ist der Turm, der die südwestliche Ecke der Stadtbefestigung bildet. Er wurde um 1320 errichtet und verfügte schon damals über den auffälligen Obergaden (Dachaufbau mit Fensteröffnungen). 1407 überliess der Bischof von Konstanz den Turm, der ein Lehen war, der Stadt Arbon als Entschädigung für die in den Appenzellerkriegen erlittenen Schäden. Als Lehensnehmerin im 15. Jahrhundert ist die Familie Entgasser belegt, auf die das 1466 datierte Wappen auf der Turmsüdseite verweist.

 

 

 

Vermutlich im 16. Jahrhundert wurde das nördliche Nachbarhaus angefügt. Aus einem Lehensvertrag geht hervor, dass es sich um eine Pfisterei (Bäckerei) handelte. 1640 wurden die beiden Bauten von der Stadt übernommen und als «neues Rathaus» hergerichtet.

 

 

 

Rund hundert Jahre später kam als dritter Bau das katholische Schulhaus hinzu, welches bis 1872 in dieser Funktion bestand.

 

 

 

Die wichtigste Veränderung erfuhr das Rathaus im späten 18. Jahrhundert. Der Baudirektor Weinrath von Feldkirch liess u.a. die Riegel des Obergadens verputzen und setzte ihm das prägnante Mansardendach mit Glockenturm auf. Nun stand ein Biedermeierschlösschen auf dem mittelalterlichen Turmschaft. Der Stadtrat tagte darin vom 18. Jh. bis 1941.

 

 

 

Die historisierende Renovation von 1929 verlieh dem Turm seine heutige Gestalt – ein Aussehen, das er vorher nie hatte. So wurden die Obergadenriegel freigelegt und aufgedoppelt, die verschwundene Quadrierung an den Ecken wieder angebracht, Bollensteine hervorgeholt, das entdeckte Entgasser-Wappen sichtbar gemacht und an der Südwand das Stadtwappen (als Vorlage diente ein mittelalterliches Siegel) aufgemalt. So entstand ein geschichtliches Neben- und Aufeinander.

 

 

 

Bei der Renovation von 1977/78 beschränkte man sich auf Unterhaltsarbeiten.

 

 

 

Am 26. März 1994 stand das Arboner Baudenkmal in Flammen. Der Dachstuhl wurde völlig zerstört und andere Gebäudeteile stark in Mitleidenschaft gezogen. Es war sofort klar, dass nur ein Wiederaufbau des Wahrzeichens in Frage kam. Das Unglück bot auch Gelegenheit, den Turm baugeschichtlich zu untersuchen. Schon 1996 erstrahlte das alte Rathaus wieder in neuem Glanz. Seither ist es Sitz des Bezirksgerichts.

11.9.2005

Stadtverwaltung Arbon

 

Hauptstrasse 12

 

9312 Arbon

 

 

 

Denkmalpflege des Kantons Thurgau

 

Ringstr. 16

 

8500 Frauenfeld

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