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2005

Arbon

Galluskapelle

© Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau

Der Bau der Galluskapelle steht einerseits für den nachrömischen Fortbestand Arbons, andererseits für die Christianisierung Germaniens.

 

 

 

Der irische Glaubensbote Gallus gelangte auf seinen ausgedehnten Reisen um 610 nach Arbon, wo er auf eine kleine christliche keltisch-romanische Gemeinde stiess. Eine schwere Krankheit verhinderte die Weiterreise, und Gallus blieb bis zu seiner Genesung. Später liess er sich im Steinachtobel nieder, wo in der Folge eine Eremitensiedlung und schliesslich das Kloster St. Gallen entstand. Immer wieder kehrte Gallus nach Arbon zurück, wo er schliesslich um 650 starb.

 

 

 

Wann die erste Kapelle zu seinen Ehren erbaut wurde, ist ungewiss. Die archäologischen Grabungen von 1949/50 erbrachten zwar den Nachweis, dass das Schiff aus dem 12. bzw. 13. Jahrhundert stammt, doch die Existenz eines karolingischen Vorgängerbaus (8./9. Jahrhundert) blieb eine Hypothese. Dafür kamen bei späteren Untersuchungen Fundamente eines römischen Kastells zum Vorschein, auf denen Teile der Kapelle errichtet worden waren.

 

 

 

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kapelle verschiedene Veränderungen. Insbesondere die Eingriffe der 1870er Jahre setzten der älteren Substanz arg zu, da der Bau nicht nur restauriert, sondern auch tiefgreifend umgestaltet wurde. 1909 wurden die Reste eines Bilderzyklus aus dem 14. Jahrhundert freigelegt und konserviert. Wie sich später herausstellen sollte, erlitten die wertvollen Wandfresken dadurch weiteren Schaden, sodass sie heute nur noch fragmentarisch vorhanden sind. Bei der 2005 durchgeführten Sanierung beschränkte man sich auf substanzerhaltende Massnahmen. Die Innenausstattung wurde gereinigt und die Beleuchtung vollständig erneuert.

 

 

 

Bemerkenswert sind die sagenumwobenen Fussabdrücke des heiligen Gallus. Sie finden sich auf einem mächtigen Feldstein, der in eine Mauernische neben dem Eingang der Kapelle eingelassen ist.

 

 

 

Die Innenausstattung des schlichten, romanisch geprägten Raumes ist neuzeitlich und besteht u.a. aus einem barocken Altar, der aus dem Kloster St. Katharinental stammt, Stationstafeln und Passionsbildern sowie zwei Evangelistendarstellungen an den Chorschrägwänden.

11.9.2005

Stadtverwaltung Arbon

 

Hauptstrasse 12

 

9312 Arbon

 

 

 

Denkmalpflege des Kantons Thurgau

 

Ringstr. 16

 

8500 Frauenfeld

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