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Bulletin 2/2021

Wozu Reisen?

«Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen», schrieb Johann Wolfgang von Goethe. Hans Magnus Enzensberger fand in der Flucht aus einem rationalisierten Alltag das wichtigste Reisemotiv; modernere anthropologische Deutungen sehen Fest, Ritual und Spiel als Triebfedern für das Reisen. Historisch betrachtet war auch die Gesundheit ein wichtiges Reisemotiv; in den römischen Caracalla-Thermen vergnügten sich vor knapp 2000 Jahren bis zu 1000 Gäste. Viel wird spekuliert wie sich der Tourismus, der vor allem in den Städten durch die Covid-19-Pandemie Logiernächteeinbussen von bis zu 80 Prozent erlitt, nach der Öffnung der Grenzen entwickeln wird. Von einem Freiheitsrecht auf Reisen schrieb die NZZ (Matthias Benz) kürzlich in einem Essay. Das sehe ich kritisch. Der schnelle, überbordende und möglichst billige Konsum von Ressourcen beim Reisen oder anderswo führt zu den bekannten negativen Folgen. Es gibt deshalb nur den Weg des massvollen Konsums. Für den Tourismus kann dies heissen: Umweltverträgliche Fortbewegung, lokale Produkte, traditionelles oder qualitativ hochstehendes Handwerk und gepflegte Kulturlandschaften. Solches Reisen gewinnt an Bedeutung, weil es die Eigenheit des Standortes in Wert setzt.


Am Anfang war das Heimweh

Giovanni Netzer zeigt, wie Kulturerbe künstlerisch und wirtschaftlich inspirieren kann

Wie kraftvoll Kultur eine als potentialarm deklarierte Region wirtschaftlich beleben kann, zeigt das Kulturfestival Origen im bündnerischen Surses. Als Bühnen dienen historische Bauten, darunter eine Burg in Riom, ein historisches Hotel in Mulegns und die herrschaftlichen Anwesen von Bündner Zuckerbäckern, welche im 19. Jahrhundert aus wirtschaftlicher Not auswandern mussten. Artikel als PDF 


Nur was man kennt, will man auch schützen.

Wie man an Welterbestätten der Unesco qualitativ hochwertige Tourismusangebote erreicht

Seit jeher ist die Auszeichnung als Unesco-Welterbe untrennbar auch mit dem Tourismus verbunden. Wird eine Stätte neu in die Welterbe-Liste der Unesco aufgenommen, gewinnt sie automatisch an Bekanntheit. Dies löst unterschiedliche Reaktionen aus. So ermöglicht sie einerseits neue Einnahmequellen. Wenn die lokalen Akteure aber nicht genügend auf die Besucherströme vorbereitet sind, kann sie andererseits im schlimmsten Fall gar den «aussergewöhnlichen universellen Wert» einer Stätte gefährden. In der Schweiz ist dieses Szenario glücklicherweise noch weit
entfernt. Damit dies so bleibt, ist es wichtig, sich stetig für einen qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Tourismus einzusetzen. Genau das tut der Verein World Heritage Experience Switzerland (WHES) seit über zehn Jahren. Im nachfolgenden Interview gibt Nadia Fontana Lupi, Präsidentin von WHES Auskunft. Artikel als PDF 


Jugendherbergen - logieren in besonderen Gebäuden

Preiswert übernachten und das gebaute Kulturerbe pflegen

Das Erlebnis hat sich eingebrannt. Ein Klassenlager, es mochte in der fünften Klasse gewesen sein: Das Mittelalter mit Klöstern und Rittern war das Thema. Untergebracht war man in einer Jugendherberge. Passend zum Thema war das die Burg Rotberg beim solothurnischen Mariastein. Die meisten Menschen, die in der Schweiz aufgewachsen sind, haben Erinnerungen an Jugendherbergen. Wer hat nicht schon im Kajütenbett oder im Massenlager übernachtet? Und meistens war es ein besonderes Gebäude. Wie die aus dem 13. Jahrhundert stammende Burg. Artikel als PDF 


Johanna Spyri und der moderne Literaturtourismus

Eine Chance für ein Heidi-Zentrum in Zürich?

Johanna Spyris Heidi-Romane – 1879 in Zürich entstanden und heute Weltliteratur – lesen sich streckenweise wie ein Reiseführer. Das Geheimnis ihres Erfolges ist unter anderem auch den realen Schauplätzen geschuldet, die Spyri wählte, um der Geschichte eine gewisse Authentizität zu verleihen. Damit legte die Autorin einen Grundstein für den modernen Literaturtourismus in der Schweiz. Artikel als PDF 


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