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Viel betrachtet, aber wenig erforscht

Die astronomische Monumentaluhr am Zytglogge Bern

Nach dem Stadtbrand im Mai 1405 wurde der ehemalige Gefängnisturm der Stadt wiederhergestellt und dort die Zytglogge eingerichtet. Damit erhielt Bern eine astronomische Monumentaluhr. Das Astrolabium dürfte heute den meisten Betrachtern unverständlich bleiben. Das war nicht immer so: Im Mittelalter waren die Menschen mit der Vorstellung des Kosmos vertraut, die von den antiken Gelehrten festgehalten worden war. Astrolabien hiessen die Modelle für diesen Aufbau des Kosmos; mit der Erfindung der mechanischen Räderuhr um 1300 liessen sie sich in Bewegung setzen.

Zifferblätter von astronomischen Uhren erkennt man vor allem an der exzentrischen Tierkreisscheibe. Auf dem Berner Astrolabium drehen drei Zeiger ? der kombinierte Stunden- und Sonnenzeiger, der Mondzeiger und die exzentrische Tierkreisscheibe, die als Sternzeiger betrachtet werden kann. Dank unterschiedlicher Geschwindigkeit der drei Zeiger können verschiedene astronomische Angaben abgelesen werden (vgl. Abb. 6). Bern gehörte zu den ersten europäischen Städten, die sich eine solche Uhr leisteten. Die Realisierung der Zyklen von Sonne, Mond und Sternen, also das Abbild der göttlichen Schöpfung, angetrieben durch eine Uhr, bedeutete eine technische und kulturelle Revolution.

Während am Zytglogge die Sphären von Sonne, Mond und Fixsternen sowie ihre Bewegung für die Bevölkerung sichtbar gemacht wurden, entstand, gut 100 Jahre später, im Chorgewölbe des Berner Münsters die Darstellung der höchsten Himmelssphäre, wo sich Gott und die Seligen aufhalten.

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