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Die Salève-Seilbahn (1931?1932): die Stadt in den Bergen, die Berge in der Stadt

Für die Salève-Seilbahn entwickelte der Pariser Ingenieur André Rebuffel ein Tragsystem, das keine eigentlichen Tragseile aufweist. Stattdessen werden drei Kabel in zwei Lagen übereinander verwendet, welche zugleich als Zug- und Tragseile dienen. Eine weitere Besonderheit findet sich in der Bergstation: Zwei Pfeiler von 27 Metern Höhe bilden eine Stütze in vorgeschobener Position, damit die Kabinen einen Felsvorsprung passieren können. Um diese vertikale Verankerung trotz des geologisch instabilen Untergrunds stabilisieren zu können, schuf der Ingenieur Georges Riondel einen mächtigen Betonrahmen, der es erlaubt, die Zugkräfte der Seile auf einen massiven, fest im Fels verankerten Kern zu leiten, welcher sich weit hinter den Pfeilern befindet. Hier kam die Arbeit des bekannten Genfer Architekten und Stadtplaners Maurice Braillard zum Zug. Ausgehend vom Betonrahmen entwarf er ein Gebäude, das sich jeglicher Bergromantik enthält und stattdessen die Meisterleistung des Eingriffs durch den Menschen hervorhebt. Das ehemalige Restaurant mit seiner aerodynamischen Form und seiner Auskragung suggerierte Bewegung, Geschwindigkeit und die Überwindung der Tiefe dank der Technik.


Die Stationen blieben nicht unversehrt: Die Talstation wurde schlicht abgerissen, die Bergstation, teilweise zum Lager für Sendeinstallationen umgebaut, besitzt noch ihren Charakter des Bauwerks, das dem Abgrund trotzt. Nach 80 Jahren und ihren Zufällen wird der kulturelle Charakter des Gebäudes wieder höher geschätzt. Im Jahr 2000 wurde die Association pour la réhabilitation du Téléphérique du Salève (ArTS) gegründet und die Seilbahn zum «Kulturerbe des 20. Jahrhunderts» erklärt. Derzeit steht die Erneuerung der technischen Einrichtungan, die nun an die Hand genommen werden soll.

 

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