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Wasser, Bier und Wein – Trinkkultur und Trinkgefässe aus dem Mittelalter bis in die Neuzeit

Die Geschichte der Trinkgläser ist eng mit der Kulturgeschichte des Trinkens verknüpft. Dabei beeinflussen im Mittelalter verschiedene Aspekte wie Trinksitten, Trinkspiele und neue Getränke die Formgebung der Trinkgläser. Wasser war das unentbehrliche Hauptgetränk, wenn auch die Trinkwasserversorgung aus den städtischen Brunnen oft mit gesundheitlichen Risiken verbunden war. Wein und Bier gehören seit je her zu den edelsten und beliebtesten Getränken im Alltag, bei Feierlichkeiten und in der Messe.

 

Trinkbecher für Wasser, Wein und Bier bestehen vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit vorwiegend aus Holz. Seit dem 13. Jahrhundert werden Steinzeugbecher importiert, die – im Gegensatz zu Keramik und Holz – wasserdicht sind. Trinkgläser gehören im 13. Jahrhundert noch nicht zur gängigen Tafelausstattung. Vorerst schenken nur adlige und begüterte Bürger ihrem Status entsprechend Wein in kostbare, farblose Gläser aus, wie sie lange Zeit von Venedig importiert worden sind, alsbald aber auch nördlich der Alpen produziert werden konnten. Dem beliebten Glastyp des 13. Jahrhunderts, dem feinen Nuppenbecher, folgen dickwandigere und grün gefärbte Becher mit grossen Nuppen, oder sogenannte Maigelein mit einem optisch geblasenen Dekor.

 

Eine Besonderheit des ausgehenden 15. Jahrhunderts sind die grossen, nuppenbesetzten Stangengläser. Diese stehen in engem Zusammenhang mit dem Aufkommen der städtischen Zünfte, der Bruderschaften und Gesellschaften. In den Zunfthäusern treffen sich die Männer zum geselligen Zusammensein, wo mit Wein gefüllte Stangengläser von Tischnachbar zu Tischnachbar gereicht werden. Aus diesen Anlässen dürften sich die Trinkspiele entwickelt haben, die sich im 16. und 17. Jahrhundert grosser Beliebtheit erfreuten. Aus den nuppenbesetzten Stangengläsern des ausgehenden 15. Jahrhunderts entwickelt sich das farblose Stangenglas mit Emaildekor oder diamantgerissenem Dekor, oft mit zugehörigem Deckel.

 

 

Bild: Schweizerisches Landesmuseum Zürich LM-713896

 

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