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Vorwärts und zurück: Gemeinsames von Kulturpflege und Kulturschaffen

In der Politik werden, so scheint es, zwei Arten von Kultur unterschieden: Eine Kultur des Gestern und eine Kultur des Morgen, die klar voneinander abgegrenzt werden. Dadurch wird nicht selten die eine gegen die andere Kultur ausgespielt. Dabei ist man nur gemeinsam stark – man verfolgt letztlich dasselbe Ziel. Gestern, Heute und Morgen bedingen sich gegenseitig und sind darum gemeinsam zu betrachten. Es braucht ein Bewusstsein für das Bestehende und das Vergangene, weil darin das Zukünftige wurzelt.


Zwei Beispiele zeigen, wie diese Verbindung im Alltag realisiert werden kann: In Oberbüren (BE) wurde ein Wallfahrtsort ausgegraben, der in der Reformation gründlich zerstört wurde. In Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Gunter Frenzel und dem Landschaftsarchitekten Toni Weber wurde ein «Kunst-Ort» geschaffen, der aus dessen Geschichte schöpft. Beim Bau des Rosshofes in Basel entstand mittels einer Installation des Künstlers Hannes Vogel ein Bezug zur Vergangenheit des Ortes, wo sich einst die städtischen Pferdestallungen befanden.


Die Kulturschaffenden der Kulturpflege legen das Alte frei, machen einem die Wurzeln bewusst, damit man seinen Standpunkt kennt. Sie regen auch die Künstler zum Gestalten an. Denkmalpflege und Heimatschutz haben deswegen noch längst nicht ausgedient. Kultur macht nichts mehr und nichts weniger, als dass sie ein Umfeld schafft, in dem das Leben lebenswert ist. Dazu gehört die Sensibilisierung für das Nichtalltägliche, aber auch der Hinweis auf das oft übersehene Alltägliche. Die Kulturschaffenden helfen mit die Neugierde für das Andersartige zu wecken. Dafür erwarten sie vom Staat Förderung. Und diese in einem Mass, das den Staatsausgaben in anderen Lebensbereichen angemessen ist.


Kulturpflege und Kulturschaffen verfügen über ein grosses sich gegenseitig ergänzendes Potential, denn: Zukunftsgerichtete Kulturförderung blickt immer auch zurück.

 

 

Bild: Hannes Vogel, Mathon (GR)

 

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