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Der Sitz der Interparlamentarischen Union (IPU) in Genf

Genfs internationaler Charakter entstand nach dem ersten Weltkrieg, als Genf zum Sitz des Völkerbundes bestimmt wurde. Ehemalige Landsitze sind als Sitz für internationale Organisationen sehr begehrt. Diese Herrenhäuser wurden vom Ende des 17. bis Anfang des 19. Jahrhunderts von der Genfer Aristokratie als Sommerresidenzen ausserhalb der Stadtmauern errichtet. Moderne Erweiterungen dieser repräsentativen Bauwerke vereinigen modernste Architektur mit dem Ausdruck von Tradition. Sie führen zu Ensembles, die gut dem Image internationaler Institutionen entsprechen.

 

Ein Beispiel dafür ist der Sitz der 1889 gegründeten Interparlamentarischen Union (IPU). Seit 1921 ist die IPU in Genf beheimatet, 2003 bezog sie das ehemalige Haus Gardiol in Grand-Saconnex. Das neoklassizistische Gebäude wurde 1906 vom Genfer Architekten Marc Camoletti, der auch das Musée d’Art et d’Histoire baute, errichtet. Auf Grund der Hanglage des Grundstücks ist seine Front nach Nordwesten gegen den Jura gerichtet. Die Ausstattung ist reich an Tapisserien, Tapeten, bunten Glasfenstern oder Dekorationsmalerei, die ein Panorama des Kunsthandwerks seiner Entstehungszeit wiedergeben. Als Boden wechseln Parkett, kolorierter Zement und Linoleum, das Teppichmuster imitiert, ab.

 

Seit 1990 steht das Haus unter Schutz, 1999 wurde es von der Stadt Genf gekauft und der IPU angeboten. Für die Restaurierung und Erweiterung wurde im Jahr 2000 ein Wettbewerb ausgeschrieben und unter sechs Projekten dasjenige der Architekten Ueli Brauen und Doris Wälchli ausgewählt. Während das historische Gebäude nach den Vorgaben der Denkmalpflege sanft renoviert wurde, erstellte man für Konferenzräume, Bibliothek und Cafeteria eine Erweiterung im Erdgeschoss unter der alten Terrasse. Sie ist geprägt von einer Fassade aus Betonrippen, mit unterschiedlichen Abständen, die einem aleatorischen Muster folgen, das auf der Zahl Pi aufbaut. Der Kontrast der beiden Architekturen verleiht dem Gebäude eine neue Identität.

 

 

Bild: Thomas Jantscher

 

 

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